April 2022 #Gestalten: Wissenoase der Diversität für VHS Calenberger Land

 

Hintergrund zum Projekt: Das Gelände der VHS Calenberger Land wird eine ökologische Wissensoase der Diversität

Im Rahmen eines Bildungsurlaubskurses in der Geschäftsstelle Barsinghausen der VHS CL wurde innerhalb einer Woche der Permakulturgestaltungsprozess “SADIMET” am Beispiel des Geländes der VHS CL in einem didaktischem Format durchgeführt und ein finales Design an die Geschäftsführung der VHS CL übergeben. Die Vision des Auftrages lautet wie folgt: “Das Gelände der VHS Barsinghausen wird eine ökologische Wissensoase der Diversität”.

Zusammenfassung Gestaltungsansatz ökologische Wissenoase

Ausgangslage Gelände VHS CL:

Bestehende Bäume, Zugänge und Srukturen definieren den Rahmen für dieses Gestaltungsprojekt.

Bestehende Strukturen auf dem Gelände der VHS (Basemap)

Ergebnisse der Stakeholder-Interviews

Die Vorstellungen, Bedürfnisse und Restriktionen der einzelnen Stakeholder Gruppen unterscheiden sich stark von einander und stehen teilweise im Gegensatz. Zur Sicherstellung eines erfolgreichen Gestaltungs- und Implementierungsprozess ist daher ein Stakeholderdialog erforderlich, damit diese verschiedenen Standpunkte zusammengebracht werden können.

Designentwurf VHS Cl: Wissenoase der Diversität

Beim finalen Design wurden sowohl die Dachfläche aufgrund der ruhigen Lernerumgebung als auch der von der Straße geschütze Bereich des aktuellen Parkplatzes in Outdoor-Lernbereiche umgewandelt.

Einige wenige größere Elemente (Bäume und Sträucher) wurden ergänzt (hier in blau). Darüber hinaus wurde durch Maßnahmen der Regenwasserernte an der abschüssigen Straßenseite dafür gesorgt, dass Regenwasser auf dem Grundstück versickert (Schwammfähigkeit). Die bestehenden Beete und Bäume wurden durch diverse Pflanzengemeinschaften und einem Tiny Forest sowie exemplarischer Permakulturelemente sichtbar im Sinne der Permakultur neu gestaltet.

4 Hauptbereiche wurden Definiert und Gestaltet

  1. Eingangsbereich wird zur Oase des Lernen: Lerninseln autofrei, Aufenhaltsqualität und Biodiversität erhöhen

  2. LernLandschaft der regionalen Diversität: Straßenbereich Tiny Forest, Fußpublikum erreichen und konkretes, anwendungsorientiertes Lernen

  3. Parkplatz: Optimieren und durch neue Flasterung Nutzung behalten und Wasserabsorptionskapazität erhöhen

  4. Dach: Sonneernten und durch Dachbegrünung das Mikroklima beinflussen; Dachgarten und Fliegendes Klassenzimmer

Pflegeleichtes & Biodiverses Deisgn?

Da gerade die Skepsis bei der, für die Pflege der Außenanlagen zuständigen Organisationseinheit deutlich zu spüren war, genau dort aber der Erfolg für eine langfristige Aufwertung der Fläche liegt. Haben wir bereits im Übersichtsdesign auf einen geringen Pflegebedarf geachtet und zeitgleich einige pflegeleichte Bodendecker, die trotzdem zu einer enormen Steigerung der aktuellen Biodiversität beitragen könnten vorgestellt:

Eine Auswahl pflegeleichte Bodendecker:

  • Wilder Salbei (Salvia officinalus),

  • Wilder Marjoram (Origanum vulgare),

  • Königskerzen (Verbascum),

  • Johanneskraut (Hypericum Perforation),

  • Nachtkerze (Oenorhera),

  • Wilder Thymian (Thymus pulegioides),

  • Witwemblume (Knautia arvense),

  • Glockenblume (centaurea jacea)

Zusammenfassung

Aufgrund der oben beschriebenen Unklarheit in den Rollen der VHS und des andauernden internen Entscheidungsprozesses und des noch nicht vorhandenen Elan zur Beantragung von Födergeldern, wurde die Implementierung der Gestaltung nicht direkt begonnen.

Fakten zum Projekt ökologische Wissenoase der Diversität:

Klient: Volkshochschule Calenberger Land (VHS CL)

Dauer: 1 Woche

Auftrag: Gestaltung des Geländes der Geschäftstelle Barsinghausen der Volkshochschule Calenberger Land zu einem atraktiven und lernfreundlichen Außenbereich, der die ökologische Ausrichtung der VHS in Hinblick auf Biodiversität und lernfreundliche Rahmenbedingungen verkörpert.

Gestaltungsprozess (SADIMET):

  1. Survey: Begutachtung der Fläche inkl. Interview der verschiedenen Stakeholder (Nutzer*innen, Verwaltung, Facility Management, Dozenten,…)

  2. Analyse: Definition der Hauptgestaltungsprämissen und Gestaltungsbarrieren sowie Verständigung auf eine Vision und Zielsetzung mit Klient

  3. Design: Übersichtsplanung inkl. Vorstellung vor Stakeholdern

  4. Implementierung: Übergabe des Designs an die Verantworlichen zur Implementierung

Designer: Robert Starte und Lars Blume

Fläche: 5.000 qm bestehend aus 1.000 qm Gebäude, 2.400 qm versiegelte Parkplatzfläche und 1.600 qm Rasenfläche

Ein ökologischer Wissensoase der Diviersität erschaffen: Die Bedeutung von Outdoor-Lernräumen in der Erwachsenenbildung

In der heutigen schnelllebigen Welt ist die Bedeutung von Outdoor-Lernräumen, insbesondere in der Erwachsenenbildung nicht zu unterschätzen. Diese Räume dienen als vitale Zentren, die Kreativität und Wissensaufnahme der Teilnehmenden durch organische Rahmenbedingungen zu stimmulieren. Aber auch um eine tiefere Verbindung zur Natur herzustellen und ein Beispiel für eine nachhaltigere und ökologisch bewusstere Gesellschaft zu setzen – im Einklang mit den Prinzipien und Ethiken der Permakultur.

Die Notwendigkeit von Outdoor-Lernräumen

1. Rückverbindung mit der Natur: Outdoor-Lernräume bieten Erwachsenen in Schulung eine Flucht aus den Beschränkungen geschlossener Räume und ermöglichen es ihnen, sich mit der natürliche Welt zu verbinden. Dieser direkte Kontakt mit der Umwelt fördert das Verständnis und die Wertschätzung ökologischer Systeme und setzt ein Beispiel für nachhaltiges Leben und hilft den Teilnehmenden Wissen langfristiger zu speichern.

2. Erfahrungsorientiertes Lernen: Praktische Anwendungen sind nicht nur für ökologischen Schulung wichtig. Außenräume bieten die ideale Umgebung für erfahrungsorientiertes Lernen, ermöglichen den Teilnehmern die Anwendung theoretischen Wissens im realen Kontext.

3. Förderung des ökologischen Bewusstseins: Permakultur-Ethiken können in Außenlernräumen mit Leben gefüllt werden. Umgeben von einer vielfältigen heimischen Naturlandschaft können Erwachsene selbst in Einrichtungen an städtischen Orten ein gesteigertes ökologisches Bewusstsein entwickeln.

Permakulturprinzipien in Aktion

1. Achstamer Umgang mit der Erde: Outdoor-Lernräume verkörpern von Natur aus das Prinzip “Earth Care”, da sie einen Raum bieten, in dem Menschen sich mit der Natur verbinden können. Diese Räume werden zu lebendigen Klassenzimmern, die nachhaltige Praktiken fördern und ein Gefühl der Verantwortung für Umweltschutz vermitteln, und dienen als Inspiration für Laufkundschaft.

2. Achtsamer Umgang mit den Menschen: Die Gestaltung von Außenlernräumen priorisiert das Wohlbefinden und den Komfort erwachsener Lernender. Die unterstützende Umgebung fördert Zusammenarbeit, gemeinsames Lernen und die Entwicklung einer unterstützenden Gemeinschaft, die als Beispiel für “People Care” für das breitere Publikum dient.

3. Überschuss teilen: Außenlernräume wirken als Dreh- und Angelpunkt für das Prinzip des Fair Share Ansatzes, indem sie das Teilen ökologischen Wissens und Praktiken fördern. Diese Räume werden zu ökologischen Oasen des Wissens, in denen vielfältige Perspektiven und Erfahrungen zu einem vielseitigen Mosaik des Lernens und Verstehens zusammengesetzt werden. So profitieren nicht nur die direkt Beteiligten, sondern auch Passanten, die ganz unverbindlich auch Inspiration erfahren können.

Die ökologische Oase des Wissens und der Vielfalt

Der Begriff "Ökologische Oase des Wissens" fasst die Essenz von Außenlernräumen für die ökologische Erwachsenenbildung zusammen. Diese Räume sind nicht nur Lernumgebungen, sondern lebendige Ökosysteme vielfältiger Lernerfahrungen. Sie dienen als Zufluchtsort, wo der Austausch von Ideen, Praktiken und kulturellen Perspektiven gedeiht und ein ganzheitliches Verständnis ökologischer Nachhaltigkeit fördert.

Einfluss auf das vorbeigehende Publikum und Vorbildwirkung

Der Einfluss von Außenlernräumen erstreckt sich über die unmittelbaren Teilnehmer hinaus. Vorübergehende werden auf eine sichtbare Hingabe zur ökologischen Bildung aufmerksam gemacht, was eine kraftvolle Erinnerung an die Bedeutung nachhaltiger Praktiken darstellt. Die Räume werden zu lebenden Beispielen, die die Gemeinschaft dazu inspirieren, ihre Beziehung zur Umwelt zu überdenken und einen Wandel hin zu umweltbewussteren Entscheidungen zu fördern. Durch das Vorangehen mit gutem Beispiel werden Außenlernräume zu Katalysatoren für positive Veränderungen im breiteren gesellschaftlichen Denken, indem sie ein kollektives Engagement für ökologische Verantwortung fördern.