SADIMET-Methodik: Der Schritt-für-Schritt-Ansatz zur Planung nachhaltiger Permakultursysteme
Die SADIMET-Methodik bietet einen strukturierten Ansatz für die Gestaltung nachhaltiger Permakultursysteme. Sie umfasst sieben aufeinander aufbauende Schritte – von der Beobachtung bis zur Anpassung – und hilft, resiliente, produktive und umweltfreundliche Systeme zu schaffen, die den Bedürfnissen von Mensch und Natur gerecht werden.
Warum Design das Herz der Permakultur ist
Im Zentrum jedes Permakultur-Konzepts steht das Design – egal, ob du ein Landstück, ein Gemeinschaftsprojekt oder eine Organisation gestaltest. Design ist der rote Faden, der natürliche Prinzipien, menschliche Bedürfnisse und ökologische Kreisläufe miteinander verbindet.
Ein gutes Design:
spart langfristig Energie und Ressourcen,
stärkt die Selbstorganisation von Ökosystemen,
und fördert die soziale und ökologische Resilienz.
„Für den Bau eines regenerativen Systems können wir Energie verwenden; dies setzt voraus, dass dieses System während seiner Lebensdauer mehr Energie speichert oder bewahrt, als wir für seinen Bau oder seine Instandhaltung benötigen.“
Vier Gründe, warum Design entscheidend ist
1. Klarheit schaffen
Ein gutes Permakulturdesign hilft dir, Prioritäten zu setzen und Überforderung zu vermeiden. Du arbeitest zielgerichtet statt planlos.
2. Effizienz steigern
Mit einem durchdachten Design nutzt du Ressourcen klug, reduzierst Arbeitsaufwand und erhöhst die Produktivität deines Systems.
3. Projekte beschleunigen
Design ist eine Investition: Du planst zuerst gründlich – und gewinnst dadurch Zeit, Geld und Energie in der Umsetzung.
4. Schrittweise wachsen
Große Veränderungen entstehen in kleinen Schritten. Durch gutes Design kannst du Etappen definieren, Ressourcen koordinieren und dich iterativ voranarbeiten.
Merke: Je weiter du im Prozess fortschreitest, desto teurer wird es, die Richtung zu ändern. Ein klarer Plan am Anfang spart viele Korrekturen am Ende.
Die Grafik fasst das wunderbar zusammen: Anfangs hast du unendlich viele Optionen, die dich nichts kosten. Doch je weiter du fortschreitest, desto teurer wird es, die Richtung zu ändern. Ein durchdachtes Design schränkt die Möglichkeiten ein und schafft Klarheit, sodass du letztlich deine Vision umsetzen kannst. Es ist wichtig zu verstehen, warum du dein Projekt auf eine bestimmte Weise angehst – denn der beste Entwurf ist immer individuell auf deine Bedürfnisse und Gegebenheiten abgestimmt.
Individuelles Permakultur-Design statt Blaupause
Deine gestalterischen Triebkräfte, deine Werte und deine Zwänge definieren den besten Entwurf für dich und ein bestimmtes Grundstück. Dieser Entwurf passt genau zu dir und deinen Rahmenbedingungen. Du kannst also nicht einfach hingehen und einen Entwurf von jemandem kopieren, da du nicht weißt, ob deine Designtreiber und andere Rahmenbedingungen dieselben sind. In diesem Fall verstehst du das Warum deines Projekts nicht.
Permakultur-Design hilft dir, zuerst das Warum zu verstehen und danach nach deiner optimalen Lösung zu suchen. Jedes Permakulturdesign ist am besten, wenn es maßgeschneidert ist. Wenn Du mit einem Permakultur-Designer zusammenarbeitest, sei Dir bewusst, dass der Berater Dir nur helfen kann, das Warum zu beantworten, aber Du musst die Verantwortung übernehmen und die Antwort kennen. Das Entwerfen ist deine Arbeit und der Berater hilft dir durch den Prozess - er zeigt dir Werkzeuge und Techniken, die auf deinen Bedürfnissen und Werten basieren.
Die SADIMET-Methodik im Überblick
Die SADIMET-Methode ist eines der bekanntesten Werkzeuge im Permakultur Designprozess. SADIMET steht für:
Survey (Erhebung)
Analysis (Analyse)
Design (Gestaltung)
Implementation (Umsetzung)
Maintenance (Wartung)
Evaluation (Bewertung)
Tweaking (Anpassung)
1. Survey – Beobachten und Verstehen
Beobachte ohne zu bewerten. Nimm dein Umfeld mit offenen Sinnen wahr: Wie fließt das Wasser? Wo steht die Sonne? Wie verändert sich der Ort im Jahreslauf?
Halte Notizen fest, sammle Daten und erlebe den Ort im Wandel der Jahreszeiten.
Tipp: Wenn du nicht ein ganzes Jahr Zeit hast, beginne klein – mit mobilen Strukturen wie Hochbeeten oder Kompost – und beobachte weiter.
2. Analysis – Erkennen, was wirkt
Analysiere die Schlüsselfaktoren deines Ortes. Erstelle eine SWOC-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Herausforderungen) und identifiziere, was möglich ist und was begrenzt. Definiere daraus klare Ziele – z. B. Bildung, Nahrung oder Biodiversität.
3. Design – Gestalte dein System
Jetzt beginnt der kreative Teil. Arbeite mit Karten, Skizzen oder digitalen Tools, um die Elemente sinnvoll zu platzieren. Nutze Methoden wie die McHarg-Methode oder zufällige Anordnung, um neue Perspektiven zu gewinnen.
4. Implementation – Schritt für Schritt umsetzen
Plane realistisch. Welche Elemente sind Priorität? Welche Ressourcen brauchst du?
Starte mit kleinen, sichtbaren Erfolgen, um Motivation und Beteiligung zu fördern.
5. Maintenance – Pflegen und Begleiten
Ein lebendiges System braucht Aufmerksamkeit. Pflege deine Strukturen regelmäßig: Schneide Pflanzen, verbessere den Boden, kontrolliere Wasserflüsse.
So bleibt das System stabil und lebendig.
6. Evaluation – Lernen und Reflektieren
Analysiere regelmäßig die Ergebnisse deiner Arbeit: Welche Ziele wurden erreicht? Welche Prozesse funktionieren gut – welche weniger? Lerne aus Erfolgen und Fehlern, um dein Design kontinuierlich zu verbessern.
7. Tweaking – Anpassen und Weiterentwickeln
Permakultur ist ein lebendiger Prozess. Anpassung gehört dazu: Verändere Elemente, wenn sich Rahmenbedingungen oder Erkenntnisse ändern. So bleibt dein System resilient und wandlungsfähig.
Fazit: SADIMET als Werkzeug für Wandel
Mit der SADIMET-Methode bekommst du einen klaren, praxisnahen Leitfaden, um Permakulturdesign strukturiert, lernend und regenerativ umzusetzen.
Sie hilft dir, von der Beobachtung zur Umsetzung zu kommen – Schritt für Schritt.
Starte jetzt dein eigenes Permakulturdesign!
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