Permakultur-Beratung in Hannover: Ein regeneratives Gartenprojekt mit dem Flowful Kollektiv
Vom tropischen Klima zurück nach Norddeutschland – Permakultur in gemäßigten Zonen umsetzen
Nach mehreren Jahren Permakultur-Praxis in Südostasien war dieses Projekt für uns als Flowful Kollektiv etwas ganz Besonderes: ein rund 1.000 m² großes Grundstück im hannoverschen Umland sollte neu gestaltet und als lebendiges, regeneratives System entwickelt werden – basierend auf den Prinzipien der Permakultur.
Die Herausforderung? Ein schmal geschnittenes Grundstück mit Hanglage, bestehenden Strukturen und wechselnden Bodenqualitäten. Doch genau darin liegt das Potenzial: Denn Permakultur denkt in Möglichkeiten, nicht in Einschränkungen.
Permakultur-Design in der Praxis: Beobachten, Verstehen, Gestalten
Die Grundlage unserer Arbeit war der klassische Permakultur-Designprozess. Wir arbeiteten mit einem 5-Schritte-Modell, das sich in jedem Klima anwenden lässt:
Beobachtung: Zeit nehmen, Muster erkennen, mit dem Land in Beziehung gehen
Vision entwickeln: Bedürfnisse verstehen, Zielbilder klären
Planung: Elemente verbinden, Funktionen gestalten
Umsetzung: Hände in die Erde, Strukturen entstehen lassen
Evaluation: Lernen mit und aus der Natur
Zentrales Anliegen war es, ein System zu entwerfen, das sich organisch weiterentwickelt – angepasst an Klima, Boden, Ressourcen und die Menschen, die es pflegen.
Gestaltung mit Bestand: Von der Trockenmauer zur essbaren Landschaft
Auf dem Grundstück befanden sich bereits alte Strukturen wie eine Natursteinmauer, einzelne Obstbäume, ein ehemaliger Kuhstall und ein kleiner Wildwuchs. Diese Elemente wurden nicht entfernt, sondern in das neue Design integriert.
Die Natursteinmauer etwa speichert Wärme und wird zum idealen Standort für wärmeliebende Kräuter. Der Hang wurde durch Terrassierung und Mulchsysteme für Wasserrückhalt und Bodenschutz nutzbar gemacht. Das vorhandene Mikroklima wurde analysiert, um Zonen für Schattenpflanzen, Obstbäume und Sonnenliebhaber zu identifizieren.
Permakultur in Hannover: So sah unser Design aus
Das finale Design gliederte das Gelände in verschiedene Zonen nach Nutzung und Pflegeintensität:
Zone 0: Das renovierte Haus – Herzstück und Rückzugsort
Zone 1: Kräuter-, Küchen- und Bildungsbeet nahe am Haus
Zone 2: Obstwiese, essbarer Waldgarten, Kompostbereich
Zone 3–5: Erweiterte Naturzonen, Rückzugsräume für Biodiversität, soziale Treffpunkte
Ein besonderes Augenmerk lag auf barrierearmen Wegen, damit das Gelände auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich bleibt. Die Bedürfnisse der Bewohner*innen – Erholung, Selbstversorgung, Gemeinschaft, Bildung – flossen direkt in das Design ein.
Vom Entwurf zur Umsetzung: Permakultur wirkt schrittweise
Dank eines strukturierten Plans können die Eigentümer*innen flexibel entscheiden, wann welche Elemente realisiert werden. So wird das Gelände Schritt für Schritt zur Oase – ohne Druck, aber mit klarer Ausrichtung.
Dieses Projekt zeigt exemplarisch, wie Permakultur-Beratung auch in städtischen und vorstädtischen Kontexten in Deutschland wirken kann: zukunftsweisend, alltagstauglich und tief verbunden mit den Prinzipien von Ökologie, Gemeinschaft und Selbstermächtigung.
Hier findest du weitere Infos zum Projekt.
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