Tiny Forest im Permakultur-Design. So stärken Mini-Wälder Biodiversität, Bildung und Gemeinschaft
In einer Zeit, in der ökologische Krisen sichtbarer denn je sind, wächst das Bedürfnis nach Lösungen, die Natur, Mensch und Zukunft miteinander verbinden. Ein Tiny Forest, ein dichter Mini-Wald nach der Miyawaki-Methode, ist ein Beispiel dafür, wie regenerative Gestaltung im Kleinen Großes bewirken kann.
Was ist ein Tiny Forest?
Ein Tiny Forest ist ein kompakter, biodiverser Mini-Wald, der auf kleiner Fläche nach der Miyawaki-Methode gepflanzt wird. Dabei werden mehrere heimische Baum- und Straucharten dicht nebeneinander gesetzt, und zwar etwa 3 Pflanzen pro Quadratmeter. Durch diese Dichte entsteht in wenigen Jahren ein robustes, selbstregulierendes Ökosystem.
Ein Tiny Forest:
fördert Biodiversität und Bodenleben,
verbessert das Mikroklima,
bindet CO₂ und filtert Schadstoffe,
und wird zu einem Ort des Lernens und der Gemeinschaft.
Ob im städtischen Raum oder auf dem Land: Tiny Forests sind lebendige Antworten auf die Frage, wie wir Flächen wiederbeleben und Natur zurück in unsere Lebensräume holen können.
Unser Beispielprojekt: der Tiny Forest in Rehren, Auetal
Im Herbst 2024 entstand in Rehren bei Hannover ein Tiny Forest auf rund 260 Quadratmetern als Teil eines größeren Permakultur-Waldgartenprojekts. Die Fläche einer ehemaligen Pferdewiese wird regeneriert: Sie wird zum Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen und zum Ort für Umweltbildung und Beteiligung.
Tiny Forests als Lernräume: Umweltbildung, Achtsamkeit und Selbstwirksamkeit
Ein Tiny Forest ist weit mehr als ein ökologisches Projekt: er ist ein pädagogischer Raum. Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernen hier durch direkte Erfahrung, wie Natur funktioniert, wie Ökosysteme aufgebaut sind und was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen.
Ein Tiny Forest kann:
ökologische Zusammenhänge begreifbar machen,
Teamarbeit und kreative Problemlösung fördern,
Selbstwirksamkeit und Naturverbundenheit stärken,
und langfristig zu einem tieferen Bewusstsein für Nachhaltigkeit beitragen.
Wenn Kinder ihren eigenen Wald wachsen sehen, erfahren sie, dass ihr Handeln zählt. Jeder gepflanzte Baum wird zum Symbol für Hoffnung und Wandel.
Tiny Forests in der Didaktik: Lernen im lebendigen System
Tiny Forests eignen sich hervorragend für Schulen, Kitas und Gemeinschaftsprojekte. Sie eröffnen vielfältige Lern- und Beobachtungsfelder:
Ökosystem verstehen: Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Boden, Wasser und Tieren erleben.
Biodiversität fördern: Heimische Artenvielfalt praktisch kennenlernen.
Klimawandel begreifen: CO₂-Speicherung, Mikroklima und natürliche Kühlung erfahrbar machen.
Langzeitpflege üben: Verantwortung übernehmen, Entwicklung beobachten, Daten dokumentieren.
Didaktisch lassen sich Tiny Forests mit:
Projektarbeit,
Naturbeobachtung,
kreativen Ansätzen (z. B. Naturtagebuch, Fotografie, Kunst)
und Citizen Science-Initiativen kombinieren.
Umsetzung: Die 5 Schritte eines Tiny Forests nach der Miyawaki-Methode
Standortwahl: Wähle eine Fläche mit natürlichem Licht und ausreichend Bodenfeuchtigkeit.
Bodenaufbau: Analysiere und verbessere den Boden mit Kompost und organischem Material.
Pflanzenauswahl: Verwende heimische Arten, die zum Standort passen wie z.B. Eiche, Ahorn, Hasel, Holunder.
Pflanzendichte: Pflanze etwa 3–4 Setzlinge pro Quadratmeter für schnelles, gesundes Wachstum.
Pflege & Mulchen: In den ersten Jahren regelmäßig wässern, Unkraut kontrollieren und Mulch erneuern.
Durch die Dichte entsteht Konkurrenz und damit Vitalität. Das System wird in kurzer Zeit selbsttragend und resilient.
Tiny Forests als Beitrag zu einer regenerativen Zukunft
Ein Tiny Forest bringt ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile:
Fördert Biodiversität und stärkt lokale Ökosysteme
Reduziert städtische Hitzeinseln und verbessert Luftqualität
Bindet CO₂ und unterstützt das Mikroklima
Schafft Gemeinschaftsorte für Bildung, Begegnung und Wandel
Darüber hinaus sind Tiny Forests attraktive Orte für CSR-Projekte, Workshops und Umweltbildung, da sie Nachhaltigkeit sichtbar und erlebbar machen.
Tiny Forest & Lebenswandel: Räume für Wachstum
Ein Tiny Forest steht auch sinnbildlich für inneres Wachstum. Das Pflanzen, Pflegen und Beobachten natürlicher Systeme bringt uns zurück in Kontakt mit Rhythmen, die wir in der modernen Welt oft vergessen haben. Er erinnert uns daran, dass Veränderung Zeit braucht, aber immer in Zyklen geschieht – und dass aus jedem Ende ein Anfang wächst.
Fazit
Ein Tiny Forest nach der Miyawaki-Methode ist eine kraftvolle Möglichkeit, Biodiversität auf kleinem Raum zu fördern und echte Regeneration zu gestalten.
Beim Flowful Kollektiv unterstützen wir dich dabei, diesen Weg zu gehen: Von der Planung über die Pflanzung bis zur langfristigen Begleitung. Gemeinsam gestalten wir Orte, an denen Leben Wurzeln schlägt. Lust, selbst einen Tiny Forest zu pflanzen? Kontaktiere uns für eine individuelle Beratung zur Umsetzung, oder schaue in unseren Kalendar für aktuelle Pflanztermine.